Geriatrische Reha

Was ist eine geriatrische Reha?

Chronische Krankheiten, akute Erkrankungen oder Operationen können die Alltagsfähigkeit alter Menschen stark beeinträchtigen – bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Um das zu vermeiden, gibt es die geriatrische Rehabilitation, kurz: geriatrische Reha. Sie hilft betagten Senioren dabei, die notwendige Alltagskompetenzen, Selbstständigkeit und Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten oder wieder herzustellen.

 

Wann ist eine geriatrische Rehabilitation sinnvoll?

Sie ist sinnvoll, wenn betagte Patienten entweder im Anschluss an eine Behandlung in der Akutgeriatrie ihr Leben noch nicht wieder eigenständig bewältigen können oder wenn sie bisher ambulant behandelt wurden und nun durch zunehmende Beschwerden von Pflegebedürftigkeit oder mangelnder sozialer Teilhabe bedroht sind.

Patienten, die nach der Behandlung in der Akutgeriatrie ausreichend belastbar und motiviert sind, können mit der Rehabilitation direkt im Anschluss an die Akutbehandlung in der Geriatrie beginnen. Ansonsten sollten zunächst andere Unterstützungsmöglichkeiten, wie z. B. eine Kurzzeitpflege, in Betracht gezogen werden.

Welche Voraussetzungen gibt es für eine geriatrische Reha?

Anspruch auf eine von der Krankenkasse bezahlte geriatrische Reha haben Menschen unter folgenden Voraussetzungen:

  • Alter: ab Vollendung des 70. Lebensjahres,
  • Multimorbidität: in der Regel mindestens zwei alterstypische Erkrankungen
  • Prognose: drohende Pflegebedürftigkeit oder Einschränkung der Teilhabe am sozialen Leben
  • Rehabilitationsfähigkeit: ausreichende Belastbarkeit des Patienten

 

Welche akuten und chronischen Erkrankungen können eine Geriatrie-Reha begründen?

  • funktionelle altersbedingte Beeinträchtigungen, z. B. Gangstörungen
  • Beschwerden nach behandelten Sturzfolgen, z. B. Oberschenkelhalsbruch, künstliches Gelenk
  • Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder Gicht
  • Folgen von Schlaganfällen, z. B. Sprachstörungen, Lähmungen, kognitive Einschränkungen
  • Folgezustände nach akuten internistischen Erkrankungen oder Operationen
  • leichte kognitive Störungen von Orientierung, Merkfähigkeit, Gedächtnis
  • Multimorbidität, d. h. mindestens zwei behandlungsbedürftige, geriatrische Erkrankungen,
    B. Immobilität, Schwindel, Sturzanfälligkeit, Depressionen

Was sind Ziele einer Reha für alte Menschen?

Reha-Ziele sind: Verbesserung der Mobilität, Stärkung der sozialen Integration, Förderung der Unabhängigkeit von Betreuungspersonen, Fortsetzung des Lebens im gewohnten Umfeld. In welchem Maße dies erreicht werden kann, hängt vom individuellen physischen und psychischen Zustand des Patienten ab, der im Rahmen eines geriatrischen Assessments ermittelt wird. Rehabilitationsziele sind beispielsweise:

  • Stehfähigkeit erlangen
  • Treppen steigen können
  • Rollstuhlfähigkeit verbessern
  • Toilettengang selbstständig erledigen können
  • eigenständige Nahrungsaufnahme
  • selbstständiges An- und Auskleiden

Durch welche Therapien wird die Selbstständigkeit gefördert?

Zur Reha für alte Menschen gehört immer ein multimodales Behandlungskonzept, das von einem multiprofessionellen Team umgesetzt wird. Die individuell festgelegten Rehabilitationsziele richten sich dabei stets nach dem Krankheitsbild sowie der physischen und psychischen Verfassung der geriatrischen Patienten und werden auf die individuelle Belastungsfähigkeit des Einzelnen abgestimmt.

Medizinische Versorgung

Aktivierende Pflege

Physiotherapie

Physikalische Therapie

Logopädie

Ergotherapie

Psychologische Betreuung

Ernährungsberatung

Sozialdienst

Woran erkennt man eine gute Klinik für geriatrische Rehabilitation?

Zunächst einmal muss man wissen, dass es unterschiedliche Arten der Rehabilitation gibt: Indikationsspezifische Rehabilitationen und geriatrische Rehabilitationen. Die indikationsspezifische Rehabilitation richtet sich ausschließlich nach dem jeweiligen Krankheitsbild. Eine solche Rehabilitation wird in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt – nach Hüftgelenks-Ersatz z. B. in einer orthopädischen Rehaklinik.

Ältere Menschen, die eine neue Hüfte bekommen haben und darüber hinaus noch weitere altersbedingte Einschränkungen oder Erkrankungen aufweisen, sind in einer geriatrischen Rehabilitationseinrichtung oft besser aufgehoben. Hier arbeiten nicht nur Fachärzte für Orthopädie und Endoprothetik sowie Physio- und Ergotherapeuten, sondern eben auch Ärzte für Altersmedizin (Geriater) und Innere Medizin sowie für die Bedürfnisse älterer kranker Menschen geschulte Pflegefachkräfte.

Geriatrische Rehabilitationen werden als stationäre Rehabilitation oder ambulante Maßnahmen (Tagesklinik) in geriatrischen Rehabilitationskliniken und ausgewählten Krankenhäusern mit Akutgeriatrie durchgeführt. Bei tagesklinischer Rehabilitation ist eine Klinik nahe am eigenen Wohnort unumgänglich. Qualitätskriterien geriatrischer Einrichtungen sind Zertifizierungen wie „IQMP-kompakt“ und „demenzsensibles Krankenhaus„.

 

Wie stellt man einen Antrag auf eine Geriatrie-Reha?

Die Antragstellung erfolgt für stationär behandelte Patienten durch die Klinik in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst. Bei ambulant versorgten Senioren kann der niedergelassene Arzt einen Antrag stellen. Allerdings kennen nicht alle Hausärzte die Möglichkeit und Chancen einer rechtzeitigen geriatrischen Rehabilitation. Daher kann es für Patienten bzw. deren Angehörige wichtig sein, bei Vorliegen der Voraussetzungen, wie hohem Lebensalter, Multimorbidität und drohendem Verlust der Teilhabe, auf die Notwendigkeit einer Geriatrie-Reha hinzuweisen. Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Thema geriatrische Reha beantragen.

 

Häufige Fragen zur geriatrischen Rehabilitation

Ist eine geriatrische Reha an Voraussetzungen geknüpft?

Welche Krankenhäuser oder Kliniken bietet eine Geriatrie-Reha für alte Menschen an?

Wie lange dauert eine geriatrische Reha?

Wer zahlt eine geriatrische Rehabilitation?

Wie oft kann man eine geriatrische Reha in Anspruch nehmen?