Akutgeriatrie – Was ist das?
Als Akutgeriatrie bezeichnet man die umfassende medizinische und pflegerische Versorgung von älteren und sehr alten Menschen mit plötzlich auftretenden Erkrankungen oder Verletzungen. Die Patienten werden von einem multiprofessionellen Team stationär behandelt und betreut. Ziel ist die Linderung der akuten Symptome, eine größtmögliche Wiederherstellung der Selbständigkeit und die Rückkehr der Betroffenen in ihre vertraute Umgebung.
Welche Erkrankungen werden in der Akutgeriatrie behandelt?
In der Akutgeriatrie werden Menschen im höheren Lebensalter stationär behandelt, die unter einer plötzlich (akut) auftretenden oder sich schnell verschlechternden chronischen Erkrankung leiden. Der Begriff „Akutgeriatrie“ ist abgeleitet von den griechischen Wörtern „geron“ für „Greis“, „iatreia“ für „heilen“ sowie vom lateinischen „acutus“ mit der Bedeutung „scharf, spitz“.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Akutgeriatrie ist somit das Vorliegen einer dringend behandlungsbedürftigen Erkrankung oder Verletzung, z. B. nach einem Sturz mit anschließender operativer Behandlung. In vielen Fällen haben die Patienten mehrere (Begleit-)Erkrankungen, d. h. sie sind multimorbide und in der Regel über 70 oder 80 Jahre alt. Typische geriatrische Krankheitsbilder sind z. B.:
- Blutzuckerentgleisungen
- Depressionen
- Gangstörungen und Sturzneigung
- Gefäßerkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzschwäche, Herzinfarkt
- Infektionen wie Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekte
- Inkontinenz
- Hirnleistungsstörungen, Anzeichen von Demenz
- Nierenerkrankungen
- Mangelernährung, Austrocknung
- Parkinson-Syndrom
- Schlaganfall
- Schmerzerkrankungen
- Wasser in der Lunge
- Wundheilungsstörungen
Akutgeriatrie, Geriatrie, geriatrische Rehabilitation – Warum eine Versorgung speziell für ältere Menschen?
Die Akutgeriatrie ist ein Teil der medizinischen Spezialdisziplin Geriatrie, die sich generell mit der Prävention, Behandlung und Rehabilitation bei Erkrankungen und Verletzungen von Menschen im höheren und hohen Lebensalter befasst. Das Fachgebiet der Geriatrie oder Altersmedizin behandelt generell sieben zentrale Symptomkomplexe: „Immobilität“, „Irritabilität“ (Verwirrtheit), „Instabilität“ (Sturzneigung), „Inkontinenz“, „Isolation“, „Insomnia“ (Schlafstörungen) sowie „Iatrogene Erkrankungen“ (Komplikationen nach einer Behandlung). Diese treten bei älteren Menschen häufig auf.